VR-Brillen werden zunehmend beliebter – nicht nur bei Gamern. Die Entwicklung der Brillen gilt als einer der größten technischen Fortschritte der letzten 20 Jahre. Und sie geht weiter. Vielleicht können wir schon in ein paar Jahren unseren Arbeitsplatz virtuell simulieren oder das Finale der Fußball Weltmeisterschaft dank VR-Brille vom besten Platz im Stadion ansehen. Wir zeigen Ihnen, was eine Virtual Reality Brille schon jetzt kann, wie sie funktioniert und welche Modelle es derzeit auf dem Markt gibt.
Was ist eine VR-Brille?
Eine VR-Brille bzw. ein VR-Headset ist ein Gerät, das eine virtuelle Realität simuliert und den Nutzer Teil dieser imaginären Welt werden lässt. Ziel ist es, die Realität so realistisch wie möglich abzubilden. Die meisten VR-Brillen sind mit einem integrierten Display ausgestattet und werden an den PC oder an eine Spielekonsole angeschlossen. Außerdem gibt es mobile Headsets, bei denen das eigene Smartphone als Bildschirm dient.
Wie funktioniert eine VR-Brille?
Virtual Reality Brillen mit integriertem Display verfügen über zwei Linsen, durch die der User sieht. Via Software werden die Bilder, die vom linken und rechten Auge wahrgenommen werden, geteilt und gekrümmt, was eine dreidimensionale Sicht ermöglicht. Bei der Smartphone-Variante sorgen spezielle Apps für den 3D-Effekt. Dank der eingebauten Sensorik im Handy werden sogar Kopfbewegungen erkannt. Sie können sich also in der virtuellen Welt umsehen. Allerdings sind Sie an Ihren Platz gebunden. Der Immersionseffekt – die realistische Wahrnehmung der virtuellen Realität – ist bei Modellen mit integriertem Display aufgrund der höheren Rechenleistung von Computer und Spielekonsole deutlich stärker als bei mobilen Smartphone-Varianten.
VR-Brillen Vergleich: Welche ist die beste VR-Brille?
Das Angebot an VR-Brillen ist groß. Zu den beliebtesten Modellen mit integriertem Display gehören die Oculus Rift, HTC Vive und die Sony PlayStation VR. Die Google Cardboard, die Google Daydream View und die Samsung Gear VR zählen zu den bekanntesten mobilen VR-Headsets. Wir zeigen Ihnen, was die Geräte alles können und stellen die Vor- und Nachteile der jeweiligen VR-Brillen vor.
HTC Vive
Die HTV Vive gilt derzeit als die beste und leistungsstärkste VR-Brille auf dem Markt. Dank Lighthouse-Sensoren und Bewegungserfassung hat der Nutzer das Gefühl, die virtuelle Realität mit dem ganzen Körper wahrzunehmen. Der Preis des Headsets liegt je nach Zubehör und Anbieter bei ca. 700 bis 1.000 €. Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit diese Brille monatsweise für einen weitaus geringeren Preis zu mieten. Ideal für diejenigen, die diese Brille erstmal testen möchten.
Vorteile:
- Körperbewegungen werden erkannt und getrackt
- Hoher Tragekomfort
- Starke Immersion
Nachteile:
- Hoher Preis
- Hohe Systemanforderungen (Intel i5-4590, GeForce GTX970, 4 GB RAM, HDMI 1.4, Win7.1)
- Es wird viel Platz für eine relativ kleine Spielfläche benötigt
Oculus Rift
Die Oculus Rift ist in puncto Komfort, Verarbeitung und Grafikleistung vergleichbar mit der HTC Vice. Allerdings ist die Bewegungserfassung bei diesem Modell eingeschränkter. Dafür überzeugt die VR-Brille mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis: Ca. 400 bis 600 € müssen Sie je nach Zubehör und Anbieter für das Headset ausgeben.
Vorteile:
- Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Touch-Controller sind inklusive
- integrierte Kopfhörer und Mikrofon
Nachteile:
- Eingeschränkte Bewegungserfassung
- Hohe Systemanforderungen (Intel i3-6100, GeForce GTX 960, 8GB RAM, HDMI 1.3, Win 7.1)
Samsung Gear VR
Die Samsung Gear VR ist eine VR Brille, die nur mit ausgewählten Samsung Smartphones kompatibel ist. Dazu muss das Smartphone in die VR Brille gesteckt werden. Je höher die Auflösung des Handy-Displays, desto besser ist die VR-Erfahrung. Diese Virtual Reality Brille ist für rund 100 € erhältlich.
Vorteile:
- Hochwertig verarbeitet
- Sehr großes App und Spiele-Angebot
- bequemer Sitz mit Schärfeneinstellung
Nachteile:
- Etwas „klobig“ im Design
- Geringere Grafikleistung und Funktionalität
- Funktioniert nur mit Samsung Smartphones
Sony PlayStation VR
Die PlayStation VR ermöglicht erstaunliche Virtual Reality Erlebnisse. Mit der Leistung und Qualität, die Gaming-PCs bieten, kann die Konsole allerdings nicht mithalten. Mit ca. 400 € erhalten Sie die Brille zu einem relativ günstigen Preis.
Vorteile:
- Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
- Große Auswahl an Spielen und Apps
- Einfache Installation und Handhabung
- Hoher Tragekomfort
Nachteile:
- Move-Controller und PS4-Kamera müssen extra erworben werden
- Geringere Auflösung als bei den VR-Brillen für den PC
Google Daydream View
Die Google Daydream View besteht aus einem weichen, leichten Headset aus Stoff und einem benutzerfreundlichen Controller. Mit einem Kaufpreis von ca. 100 € gehört sie zu den günstigeren VR-Brillen. Sie ist eher geeignet für virtuelle Rundgänge oder 360-Grad-Videos und -Bilder. Als Alternative zur Samsung Gear VR ist die Google Daydream für jeden ohne ein Samsung Smartphone eine Empfehlung.
Vorteile:
- Sehr hoher Tragekomfort
- Gute Immersion
- inklusive Controller zur Steuerung
Nachteile:
- Nur mit bestimmten Smartphones kompatibel
- Geringes Sichtfeld
- nicht geeignet für Spiele
Google Cardboard
Google Cardboard ist mit unter 10 € die mit Abstand günstigste VR-Brille. Hierbei handelt es sich um eine einfache Karton-Konstruktion mit zwei Linsen. In den Karton schieben Sie Ihr Smartphone rein, das als Desktop dient.
Vorteile:
- Extrem preiswert (ideal für VR-Einsteiger)
- Einfach zu handhaben
- Sehr großes App- und Spiele-Angebot
Nachteile:
- Geringer Funktionsumfang
- Geringe Bildqualität
- Einsteiger-Modell
Welche VR-Brille ist die richtige für mich
Wenn Sie eine VR-Brille kaufen wollen, sollten Sie nicht nur den Preis bei der Auswahl berücksichtigen. Alle Headsets haben ihre Vor- und Nachteile, die jeder Nutzer für sich individuell abwiegen muss. Auch die gewünschte Plattform, über die Sie in die virtuelle Realität eintauchen wollen, ist ein wichtiger Faktor bei der Brillenauswahl.
Suchen Sie ein Modell fürs Smartphone, die Konsole oder den PC? Vergleichen Sie die derzeit verfügbaren Geräte, überprüfen Sie, ob Sie alle technischen Anforderungen erfüllen, die für die Nutzung notwendig sind, und überlegen Sie sich, welcher Preis Ihnen eine VR-Brille wert ist.
Für Einsteiger und Gamer, die nur hin und wieder in die virtuelle Realität eintauchen wollen, sind die mobilen und preisgünstigeren Varianten empfehlenswerter. Für Gaming-Profis kommen in der Regel nur die PC-Brillen infrage.
Keine Grenzen mehr gesetzt
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Abgesehen von der Entertainment-Branche ist Virtual Reality aber auch für eine ganze Reihe anderer Anwendungsszenarien interessant, vor allem im Geschäftsbereich. Ob ein Käufer sein neues Auto virtuell konfiguriert, der Immobilienmakler sein Projekt weltweit in Echtzeit präsentiert oder sich der Besucher einer Messe vorab auf dem Gelände umschaut – der Bandbreite von VR sind mittlerweile keine Grenzen mehr gesetzt.